Als die damalige Sowjetunion den Sputnik in das Weltall gesandt hatte, wurde die USA nervös. Die Verantwortlichen in Regierung, Wirtschaft und Forschung erkannten die Notwendigkeit, mit Kreativität zu Innovationen in der Weltraumforschung zu kommen und warfen althergebrachte Strategien auf den Müll.  Auch heute zu Zeiten der Globalisierung und Wirtschaftskrise wissen erfolgreiche Unternehmer, dass nicht das Produkt allein zum Erfolg führt, sondern das Kreative daran, das es von dem Konkurrenzprodukt unterscheidet, und zusätzlich natürlich seine außergewöhnliche Vermarktung. Einer der spektakulärsten Wege ist beispielsweise Nokia gegangen, nämlich den Weg vom Gummistiefelhersteller zum Mobiltelefonproduzenten. Es muss nicht immer eine völlig neue Branche werden, aber der Weg zu Innovationen führt nur über kreatives Denken.

Kreative Denkprozesse sind notwendig und sinnvoll, wenn nach neuen Produkten und Gestaltungsideen gesucht wird oder für ein Problem keine Lösung in Sicht ist, man sozusagen mit dem üblichen Problemlösungsverfahren nicht weiter kommt. Einigen Führungskräften, Mitarbeitern und Teams sind diese Techniken bekannt, aber warum gelangen sie zu selten zur Anwendung? Das hängt damit zusammen, dass obwohl kreatives Denken als wichtig erkannt worden ist, es sich in westlichen Gesellschaften noch nicht durchgesetzt hat. Kreativität und kreative Denkprozesse hören bei den meisten mit der Kindheit auf, wird nach dem Eintritt in die Schule eher weniger gefördert und findet allgemein wenig gesellschaftliche Anerkennung. 

Trotzdem verfügen alle Menschen über die Möglichkeit des kreativen Denkens. Man hat in den sechziger und siebziger Jahren einen großen Schritt darin gemacht, aufzuzeigen, dass in unserem Gehirn beträchtliche Anteile für kreatives Denken zuständig sind. Heute hat man in der neurobiologischen Wissenschaft nachgewiesen, dass viele verschiedene Areale im Gehirn -also auch die für Kreativität zuständigen- vor jeder Entscheidung beteiligt sind. Zu welchen  Entscheidungen wir kommen, hängt von unseren Vorerfahrungen, unserenVorlieben, von unseren Genen und unserer Erziehung sowie gesellschaftlichen Einflüssen ab. Das bedeutet also auch, dass nicht nur schon einige kreative Denker und Denkerinnen unter uns weilen, sondern dass Kreativität auch lernbar ist. Denn unsere Neuronen begeistern sich für Neuigkeiten, lernen gerne, übernehmen gerne neue Funktionen wie zB. kreativ zu sein! Wir müssen das kreative Denken nur professionell und mit einer gehirngerechten Methode einüben. Das ist die Vorraussetzung für den Erfolg. Aber dafür gibt es sehr viele Möglichkeiten, zB. auch Schulungen und Seminare. Was steht der Kreativität – und dem unternehmerischen Erfolg – noch im Wege?